Auf dem heutigen Fahrradmarkt ist nicht viel dahingehend optimiert, maximale Langlebigkeit und globale Ersatzteilverfügbarkeit unter einen Hut zu bringen. Also läuft es diesbezüglich in der Regel auf einen Kompromiss raus.
Rahmen:
Wir haben uns für ein 26 Zoll Rad mit Stahlrahmen und Starrgabel entschieden. Das ist unterwegs schweißbar und 26 Zoll Laufräder scheint es auf der ganzen Welt zu geben. Es gilt allerdings zu beachten, dass im Falle eines Unfalles Rahmen und Gabel getauscht werden müssen, weil eventuelle nicht sichtbare beim Unfall entstandene Mikrorisse in Rahmen oder Gabel zum plötzlichen Bruch des betroffenen Teils führen können.
Bremsen:
Zu empfehlen sind Felgenbremsen. Monikas Rad war mit V-Brakes ausgerüstet, meines mit Hydraulikfelgenbremsen. Unterwegs wurde mir der Zylinder in einem der Bremshebel undicht und ich musste ebenfalls eine V-Brake montieren. Wer mit Hydraulikbremsen fahren will, achtet besser auf Zylinder aus Metall anstelle Kunststoff. Die halten länger.
Schaltung:
Wir haben lange überlegt, mit einer Rohloff-Nabenschaltung aufgrund der Wartungsarmut und Haltbarkeit loszufahren, haben uns dann aber dagegen entschieden. Grund war die nicht mögliche Ersatzteilbeschaffung für die Schaltung außerhalb von Deutschland, von Postsendungen und Kurierdiensten abgesehen. Auch das Wecheln des Schaltseils kann bei schwierigen Bedingungen ziemlich fummelig werden.
Letztlich ist es eine Kettenschaltung mit Achtfach-Ritzelblock geworden. Mit drei miteinander abgewechselten Ketten kam ich 16000km weit, bevor ich Ritzel und Ketten erneuerte. Allerdings stellte sich heraus, dass Achtfachritzelblöcke mittlerweile schwerer verfügbar als Neun- bis Zehnfachritzelblöcke sind. Obwohl letztere Systeme verschleißintensiver und störanfälliger sind, würde ich dazu raten, besser einen Neunfachblock zu verwenden, falls gutsortierte Radläden auf der Strecke nicht zu garantieren sind.
Laufräder:
Vorne und hinten waren Rigida Sputnik Felgen mit DD-Speichen drin. Hinten mit Shimano-LX-Nabe und vorne mit SON28 Nabendynamo. Abgesehen vom Freilauf hinten gab es damit keinerlei Probleme, nur ein einziges mal auf der ganzen Tour zentrierte ich hinten einen leichten Schlag heraus.
Tretlager:
Ein einfaches Vierkant-Innenlager, Typ BB-UN 54. Dinge wie Hollowtec weisen ein Fehlerrisiko in der Montage auf und halten im Schnitt auch nicht länger.
Gepäckträger/Lowrider:
Tubus Logo, Tubus Tara. Die sind aus Stahl und robust. Wenn doch mal die Befestigungsöse am Rahmen ausbrechen sollte, können die Teile notfalls auch direkt mit dem Rahmen verschweißt werden. Auf Rüttelpisten flogen mir häufig die Vorderradtaschen davon. Schnüre, mit denen ich die Taschen dann am Lowrider festzurrte, lösten das Problem.
Reifen
Ich fuhr mit Schwalbe Mondial-Drahtreifen los, welche allerdings ziemlich schnell kaputt gingen. Schwachstelle bei dem Modell sind die viel zu dünnen Flanken des Reifens, die irgendwann einfach aufrissen. Modelle wie Schwalbe Marathon oder Marathon Plus halten offensichtlich länger, allerdings sind die auch deutlich schwerer. Ich hatte immer einen Notfallfaltreifen im Gepäck, den ich dann aufzog, wenn mal wieder einer der Reifen durchgefahren war und deckte mich dann an der nächstbesten Stelle mit einem neuen Reifen ein. Die lokalen Modelle bekommt man jeweils für fünf Euro und die halten auch 2000 Kilometer.