Grenzerfahrung

Vor wenigen Tagen haben wir unumkehrbar und unwiderruflich eine Grenze ueberschritten – die zwischen Kanada und der USA. Nun sind wir bereits im zweiten Land unserer Reise, das wir hin und wieder scherzhaft UST – die Vereinigten Staaten von Trump nennen. Seit anderthalb Monaten sind wir jetzt schon unterwegs, sind in Kanada von Nationalpark zu Nationalpark geradelt und haben zunehmend das Gefuehl, dass wir den Reisealltag, wenn schon nicht unter vollstaendiger Kontrolle, dafuer zumindest aber recht gut im Griff haben.

Hanna fuehlt sich pudelwohl und ist so ausgeglichen wie noch nie. Das muss wohl was mit der vielen frischen Luft zu tun haben, mutmassen wir. Oder damit, dass der Mensch den groessten Teil seiner Existenz als Nomade auf der Welt umhergezogen ist und fuer diese Taetigkeit wohl nach wie vor sein Genmaterial optimiert ist. Hanna hat ihre Liebe zu Tieren aller Art gefunden und entdeckt  quietschend vor Freude Tiere im Wald oder Haustiere in Ortschaften manchmal schneller als wir. Was hinsichtlich ihres zarten Alters von nunmehr 7 Monaten etwas ueberraschend fuer uns ist.

Nach unserer Durchquerung der kanadischen Rockies sind wir durch eine Ortschaft gekommen, die von den Menschen Radium Hot Springs genannt wird und in der sich neben den Menschen eine Herde Bighornschafe angesiedelt hat, die um die 200 Tiere zaehlt. Ab und zu wird zwar mal ein Herdenmitglied (hier sind jetzt die Bighornschafe gemeint, nicht die Menschen) vom Auto ueberfahren oder von den dortigen Pumas verspeist, aber das scheint die Schaefchen nicht sonderlich aus der Fassung zu bringen. 

Schaefchen hin, Pumas her, wir sind nun mittlerweile in Montana unterwegs und sind gespannt darauf, was hier alles an Erlebnissen auf uns wartet.