Las Vegas

Las Vegas ist Wahnsinn pur. Eine Stadt, deren Einwohnerzahl sich in den letzten Jahren verdreifacht hat und praktisch mitten in der Wüste gelegen. In Nevada ist Glücksspiel erlaubt und Las Vegas hat sich zum Mekka für Glücksritter entwickelt, mit riesigen Hotels, die Bauten in Paris, Venedig, Ägypten und New York nachempfunden sind. In denen ganze Säle mit Spielautomaten und Roulette-Tischen stehen und wo jeder Tourist, der in die Stadt kommt, im Durchschnitt 500 Dollar verzockt. Leute wie uns, die keinen Cent ins Glückspiel investieren, natürlich mit eingerechnet.

In den Straßen hämmert Diskomusik, „Straßenkünstler“ lassen sich halbnackt oder in skurillen Kostümen gegen Geld fotografieren und die Straßen sind nachts hell erleuchtet von den vielen Leuchtreklamen. Springbrunnen und Wasserspiele speien zum Takt klassischer  Musik sich bewegende Wasserfontainen in den Himmel. In vielen Hotels laufen aufwändig choreographierte Unterhaltungsshows und abends steigen in manch einem Casino knapp bekleidetete Tänzerinnen auf die Tische. Wir entdecken einen Nachbau des Münchner Hofbräuhauses, in dem Münchner Bier und bayrisches Essen serviert wird. Abweichend vom Münchner Original wird hier Gästen, die Schnaps bestellen, vom Personal der Hintern verhauen. Wir sind beeindruckt, wie viel Geld sich mit all dem  Unfug verdienen lässt und in welch Unfug das ganze Geld dann wieder reinvestiert wird. Belustigt entdecken wir auf diese Weise den „Kreislauf des Unsinns“.

Ich unternehme noch eine letzte Radtour in die nahe gelegenen Berge, praktisch als Abschied von der Reise. Zum letzten Mal trete ich in die Pedale, bestaune die Landschaft, schaue den ziehenden Wolken hinterher und lasse mir den frischen Wind um die Nase wehen. Und dann besteigen wir mit einer Mischung aus Wehmut und Vorfreude einen Flieger und fliegen dahin zurück, wo wir vor dieser Reise gelebt hatten.